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Wer kennt es nicht, da tut der Fuß oder das Knie weh und jeder Schritt ist schwer. Drei Tage im Bett gelegen bei einer Erkältung und schon ist jede Bewegung anstrengend. Schlimmer ist es nach einer OP am Bein oder am Bauch. Man muss sich noch im Krankenhaus Tipps und Tricks zeigen lassen, um aus dem Bett zu kommen. Und die eigene Oma hat jetzt eine Gehhilfe, den Weg zum Bäcker schafft sie sonst nicht mehr. Und dadurch kommt sie weniger unter Menschen. Krankheiten, Unfälle und Alter können unsere Beweglichkeit behindern und zu ernsten Folgen führen.

Unbeweglichkeit schränkt uns im Alltag ein. Vor allem beschränkt sie aber Selbstständigkeit, Selbstwertgefühl und soziale Kontakte. Manchmal führt das in Abhängigkeit und Isolation. Sie löst Ängste aus und lässt Gefahren und Folgen schlechter einschätzen. Oft trifft es alte und kranke Menschen.

Aufgabe der ambulanten Pflege und Altenpflege

Daher ist in der ambulanten und Seniorenpflege die Mobilisation eine zentrale Aufgabe, auch als Hilfe zur Selbsthilfe. Denn Bewegungen und Beweglichkeit stärken Psyche und Physis und fördern Glück und Gesundheit. Sie verdeutlichen, wie wichtig der ganzheitliche Pflegeaspekt in der ambulanten Pflege ist. Denn die Mobilität erhält und/oder fördert die Selbstständigkeit im Alltag und den Umgang mit Menschen. Mobilisation gehört sowohl in der ambulanten Pflege als auch in der Altenpflege zur Sicherung der täglichen Gegebenheiten. Zusätzlich dient sie als Prophylaxe und soll Folgen wie Dekubitus, Kontrakturen, Muskelabbau, Versagen des Herz-Kreislauf-Systems, so wie Ängste und Depressionen lindern oder gar vermeiden. Mobilisationsübungen sind in der ambulanten und vor allem in der ambulanten Altenpflege nicht wegzudenken.

Natürlich gibt es verschiedene Formen der Mobilisation, die sich nach den individuellen Bedürfnissen und Lebenssituationen richten und in der ambulanten Pflege ausgeführt werden. Die Übungen bzw. Formen unterscheidet man je nach Bedürfnis und Zustand des Patienten.

Formen der Mobilisation:

  • aktive Mobilisation – wie Spaziergänge oder Gymnastikübungen, bei denen der Patient angeleitet wird und selbst aktiv umsetzt. Die Durchblutung wird gefördert, Verspannungen können sich auflösen, Muskeln aufgebaut und das Herz-Kreislauf-System wird in Schwung gebracht.
  • passive Mobilisation – das ambulante Pflegepersonal bewegt einzelne Körperpartien des Patienten. Hierbei werden vor allem die Gelenke beweglich gehalten, ohne aktiven Muskeleinsatz des Patienten. So verschafft man Schmerzlinderung durch die „Entsteifung“ der Gelenke.
  • assistive Mobilisation – der Patient wird angeleitet, und versucht selbst die Bewegungen umzusetzen, benötigt aber noch Hilfe bei dem Bewegungsablauf. Meist ist diese Form der Mobilisation nötig nach Operationen, um wieder eine vollständige oder verbesserte Beweglichkeit zu erlangen.
  • resistive Mobilisation – Bewegung erfolgt gegen einen tatsächlichen oder gedachten Widerstand, sodass Beweglichkeit und Muskelkraft gefordert sind. Dabei muss sich das Herz-Kreislauf-System wenig anstrengen.

Welcher Form der Mobilisation nötig ist, hängt vom körperlichem und/oder seelischem Zustand ab. Ziel ist es stets Folgen und Gefahren von Unbeweglichkeiten zu vermeiden, Selbstständigkeit zu fördern, Selbstwahrnehmung zu verbessern und Lebensqualität zu steigern. Gehen doch die körperlichen und seelischen Aspekte der Mobilisation Hand in Hand und haben in der Seniorenpflege viele Vorteile. Um alle Vorzüge zu nutzen, können Mobilisationsübungen kombiniert werden, so wie ein Wechsel der Mobilisationsform nötig werden.

Eine ambulante Pflege, die ein ganzheitliches Konzept verfolgt, klärt über die Form und Notwendigkeit der Bewegungsübungen auf. Sie bleibt mit Ihnen und Familie/Freunden/Bekannten im Gespräch, um stets eine optimale und individuelle Lösung zu finden.